Schüleraustausch nach Riga - Reisebericht 2024

Am Samstag, den 29. September, fragte uns die Stewardess nach der Landung, was wir eigentlich hier in Riga machen würden, ob wir nicht Schule hätten? Wir sagten: „Wir sind hier zum Schüleraustausch!“

Schon bevor wir uns in den Flieger gesetzt haben, waren wir aufgeregt. Aufgeregt in ein neues Land zu kommen, dort eine Woche mit einer Familie zu verbringen, aber am wichtigsten: Unsere Austauschpartner kennenzulernen! Nachdem wir schon in Riga unsere Koffer abgeholt hatten, machten wir noch schnell ein Foto, in dem wir alle aufgeregt aussehen. Wir hatten keine Angst, wir haben uns nur so sehr danach gesehnt, unsere Partner endlich persönlich kennenlernen zu dürfen! Wir wurden sehr warm empfangen, so als ob wir uns schon Jahre kennen würden. Jeder ging seinen Weg: Einige hatten großen Hunger und die anderen waren sehr müde, deswegen hat sich jede Familie individuell um ihr Austauschkind gekümmert.

Die nächsten Tage erkundeten wir zusammen die Altstadt Rigas, fuhren ans Meer, spielten Bowling und Wikingerschach, stiegen einen sehr hohen Aussichtsturm hoch und fanden dort einen „Schön hier, aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg?“-Aufkleber! Die Aktivitäten waren sehr abwechslungsreich und zum Glück hat das Wetter auch immer mitgespielt. Wussten Sie, dass das symbolische Tier Rigas eine schwarze Katze ist? Wir nicht: Eine Statue von ihr sitzt auf einer der Dachspitzen in der Altstadt.

Wir lernten einander mit jeder Aktivität besser kennen, sogar unsere eigenen Mitschüler. Meist redeten wir auf Russisch miteinander, aber auch Deutsch und Englisch halfen uns bei der Verständigung. Auch einige Wörter auf Lettisch lernten wir (z.B. paldies - danke).

Wir verbrachten sehr viel Zeit miteinander und reisten sogar zurück ins Mittelalter. Unsere deutsche Gruppe durfte auch einige Zeit in der Nationalbibliothek verbringen und später besuchten wir die Gedenkstätte von Jānis Lipke, einem Menschen mit großem Herz, der während der deutschen Besatzung 50 Juden bei sich versteckte.

Wir durften unsere Austauschpartner auch im lettischen Unterricht begleiten: Die Schule ist riesig, wir hätten uns jedes Mal verlaufen, wenn wir allein gewesen wären! Dort gibt es zwei Schwimmbäder, einen eigenen Sportplatz und eine große Aula. In der Aula haben wir auch den Tag des Lehrers, der am 05. Oktober ist, gefeiert und Herr Lundberg und Frau Bachmann freuten sich sehr gemeinsam mit Svetlana Shukalo, der Deutsch-Lehrerin, und den anderen lettischen Lehrern auf die Bühne zu dürfen. Den letzten gemeinsamen Abend verbrachten wir im Theater und schauten uns „Die Grönholm-Methode“ an. Dort fieberten wir sehr mit den Charakteren mit und gingen gemeinsam durch jede Gefühlslage.
Der Abschied war für uns alle schwer. Jede Familie und jeder Austauschpartner war traurig, sein Gastkind gehen lassen zu müssen, aber wir wissen, dass wir uns wieder sehen werden. Wenn nicht in Riga, dann hier, in Karlsruhe, und zwar bereits nächstes Jahr im April 2025. Wir freuen uns schon!

Danke an Herrn Lundberg, Frau Bachmann und an Svetlana Shukalo, dass Sie uns das ermöglicht haben!


Martha Ladyzheva, Alena Benz (KS1)

07.11.2024